[Anmerkung: Da uns einige Idioten einen traffic von 2GB auf diesem Blog verursacht haben gibts jetzt nur noch die transkripierte Version. Ohne Funktionalität. Nur zum lesen! Der Tobi]

Fendt TourBlog zur Tour mit Savoy Grand! Hier könnt ihr als erstes unsere neuesten Eindrücke lesen.

Die ganze Bande zusammen in Duisburg

Der Wanderzirkus

Photo:Simon Bierwald

Die Daten:
22.03.Dortmund-FZW
23.03.Kassel-Schlachthof
24.03.München-Feierwerk
25.03.CH-Luzern-Boa
26.03.A-Innsbruck-Bierstindl
27.03.Traunstein-Festung
30.03.Offenbach-Hafen 2
31.03.Berlin-Magnet
01.04.Dresden-Scheune
02.04.Duisburg-Hundertmeister

22.03. Tourstart - Dortmund - FZW
22./23. März - Tourauftakt Dortmund, 759 Kilometer in einem Nichtraucherauto, dennoch guter Laune und ohne Odysee im FZW Dortmund angekommen. Netter Laden, bestes Catering, lustige zuvorkommende Savoy Grand. Kronenbier - fein! Konzert ebenso, lauter leise Leute! Endlich mal Publikum, das die Grundregel (während den Songs ruhig sein, danach Applaus) verstanden hat - ja Traunstein so kann's gehen. Danach wieder Kronenbier und die Ansage Frickos, dass wir einen Schlafplatz suchen funktioniert. Drei Angebote (eimal Emo-Band-Musiker 30 km ausserhalb), eimal ältere Dame (auf der Suche nach Frischfleisch?) und dann noch Simon. Simon betreibt ein Netlabel (www.12rec.net) ist supernett und hat einen Mitbewohner mit seltsamen Neigungen (Junghegelianer mit Adriano Celentano Faible). Die Nacht wird somit bei Simon verbracht, denn direkt vor dem Bett liegt der SissiKingKong Club in dem wir uns mit - ja Kronenbier - und Thierbier das Fass versiegeln. Wodka Grasovka gibt es auch, also wie zu Hause. Simon ist ähnlich sozialisiert und so lässt sich mit Postrockgesprächen, Bud Spencer Postern und feiner Musik die Nacht gut ausklingen. "gib dem Affen Zucker" auf DVD, Kronenbier und eine sehr charmante Gasthausherrin Inga (aus einem unaussprechlichem Heimatort) runden alles ab! Tobi schläft die erste Nacht ohne uns in einer Pension und lässt Rock'n'Roll Attitüde vermissen. Frühstück perfekt und nun geht es weiter nach Kassel!

Only one comment:
...ich kann den Grossteil der Informationen als authentisch verifizieren. Das war ein wirklich schoenes Konzert… wer noch die Chance hat, sollte nicht nachdenken sondern unverzueglich Tickets besorgen. Und was soll ich sagen, unglaublich nette Jungs! Aeusserst unterhaltsam, freundlich, zivilisiert und genuegsam… Top Typen sozusagen. Also, fasst euch ein Herz und lasst sie nicht vor eurem lokalen Konzert-venue campieren!
Ergaenzungen: Der genannte Mitbewohner moechte geklaert wissen, dass er vom Leistungsdruck des hiesigen Bildungsapparats zum temporaeren Hegelianismus(?) gezwungen wird und das erwaehnte cineastische Meisterwerk natuerlich primaer wegen Ornella Muti lief und Celentano in der Gunst hinten anstehen muss. Inga ist Inger und kommt wirklich aus einem unaussprechlichen Heimatort. ;) Somit ist alles gesagt.
Also lassts weiterhin krachen Jungs… Eine bombastisch erfolgreiche Tour noch!

Simon (email) (link) - 24 March '05 - 14:45

23.03. - Kassel - Schlachthof

Kurzstrecke nach Kassel, wunderschöner Club mit martialischem Namen - Schlachthof. In diesem Sinne Berge von Fleisch erwartet, aber nichts, sogar Abendessen ist für uns nicht vorgesehen. Macht aber nichts, denn wir machen es bayrisch, flüssig füttern und spielen ein beherztes Set im gut besuchten Schlachthof. Pink, der Booker gibt uns auch noch einen Benzinzuschuß - Kassel wir lieben Dich. Proton Booker Henning verpasst unseren Gig, lädt uns aber noch in sein Wohnzimmer "Mutter" ein. Tobi checkt wieder mal in einer Pension ein und wird eine weitere Nacht Rock'n'Roll Light erleben. Die Schlafplatzsuche erledigen wir mit links, indem wir einfach die schönste Frau im Club "Sabine" überreden mit uns die Mutter zu besuchen und dann 4qm Boden für uns zu opfern. Die Mutter sollte jedem Kassel-Dokumenta-Besucher ans Herz gelegt werden. Dieser Laden rockt - punkrockt genaugenommen. Wodka und Bier bis zum einschlafen am Tresen. Sabine wird kurzerhand mit Wodka betrunken gemacht und bringt uns in Ihre 1 Zimmer Wohnung mit dem schlafenden Freund im Bett und jeder Menge Wüstenrennmäusen in diversen Behältnissen. Die Nacht werden die beiden wohl nicht so schnell vergessen, denn Wodka lässt uns ordentlich schnarchen und so ist die Nacht für den Freund von Sabine gelaufen - auf diesem Wege sorry nochmal. Tour beginnt sich gut einzuspielen - also auf nach München - Heimatbonus...

24.03. - München - Orange House

Orange House - was ein Schlauch an Kilometern, Fricko und ich sind mittlerweile froh, daß Tobi Rock'n'Roll Light lebt, denn so können wir im Auto schlafen und ein bischen erholen. Mark, der Mischer von Savoy Grand, gibt uns den Rest und schraubt ewig am Sound, so daß wir mit Stefan (unsererm Mischer), der die Tour leider nicht dabei ist, jedoch extra nach München fährt, kontern. Der Bühnensound ist vom feinsten und auch im Raum gibt das richtig auf die Ohren. Wir werden fein verpflegt und Christian, der Bandbetreuer, gibt alles und vor allem bis zum Schluß Bier und, ihr werdet es nicht glauben, Wodka! Wodka verkaufen wir dem Drummer von Savoy Grand als Bavarian Water und so lernen wir tagsdrauf das schöne Wort "Hangover" in seiner vollen Bedeutung kennen. Heimat hat einen Vorteil - keine Schlafplatzsorgen. Wir dürfen noch auf eine Party zu Eva, die in einer KünstlerWG (WG 11) haust. Meine Fresse, das ist dann doch für uns Landeier ein Spaß. Bier wird auch spät nachts noch von einem Bringdienst geliefert, Wodka ist im Haus und wir rocken das Haus, aber richtig. Tobi, nein heute keine Pension, schläft im Feierwerk bei (oder mit) den Jungs von Savoy Grand - genaueres muss er Euch dann schreiben. Erstaunlich neben wem wir in der früh aufwachen! Die Band wird mit Eva, Petzi und Jenny aufgestockt, die uns nach Luzern begleiten. Rock'n'Roll und Vollgas...

two comments, already:
Wie schon gesagt. Ich hatte heute die Ehre mit den Herren von Savoy Grand den Post(Rock) – Teil des Konzertes begehen zu drfen. Sehr nett und lustig das: In der Bandkche gabs schon die erste Einstimmung auf Ostern: Wo kann man am besten Graham verstecken? Na…kommt keiner drauf…ja: in Ians Bart…(Ian: don’t be angry – just small boys’ jokes… ). sie habens wirklich versucht – mit kleinen Sachen hats geklappt, aber Graham konnte sich nicht wirklich lange halten…lustig das. War noch ein richtiger netter abend mit den herren, der dann im Doppelbett mit Ian geendet hat (seines Zeichens Bassist und (Tour-)Trompeter ) . Da Darren mir empfohlen hat, eine Mauer zwischen uns aufzuziehen um bergriffe zu verhindern wars wohl eher ein bei-Schlafen als ein mit-Schlafen. By the way: your non-snorr-room isn’t really that silent, that someone could expect… war aber trotzdem erholend. Nach einem netten Frhstck mit den Jungs gings dann wieder leicht verspaetet los (leicht verspaetet, liebes Feierwerk, aber trotzdem noch in-time – das hat den positives Eindruck ein bisschen getruebt, aber nicht wirklich!) Noch ein Kommentar zum Publikum: Das Muenchner Publikum kann einfach nicht leise sein, hat aber dafuer die meisten CDs bis jetzt gekauft. Na ja. Dann nimmt man das wohl gerne in Kauf Mnchen.

Tobi (email) (link) - 26 March '05 - 13:15
brigens: Ian heisst eigentlich Neil. Ich weiss garnicht wie wir am Anfang auf Ian gekommen sind…. Sorry Neil (O-Ton Neil: ‘Some people on this tour always call me Ian, but I don’t mind…’ )

Tobi (email) (link) - 05 April '05 - 22:30

25.03. - Luzern - Boa

Hangover wie die Seuche, Paracetamol und Elektrolyte, aber auch das hilft nichts. Und ab in die Schweiz - wie weit ist das denn. Bergauf und Bergab durch die Wahnsinnslandschaft mit Heidi Attitüde. Als alte Knauserer wird die Autobahn gemieden und wir bezahlen es mit der Strafe jeden Berg ohne Tunnel zu bezwingen - Idioten wir. Clubankunft um 20:20 Uhr, sofort Soundcheck, kurz umziehen, zum ersten mal kommen unsere Anzüge zum Einsatz (mit Ausnahme von - na wem - Tobi)! und sofort um 21:10 auf die Bühne! Groß, richtig groß, einfach riesig - noch nie auf einer so großen Bühne gestanden. Boa ist der Wahnsinn. Dieser Raum ist Wahnsinn. Bühnensound großartig und unseren Hangover bereuen wir nun doch. Dennoch gut über das Konzert gerettet. Der Voll -Wahnsinn jedoch, Rainer, unsere Traunstein-Schweiz Connection, der Berufsbedingt (so hoffen wir) Leibeigene Inder hat, die morgen unser 3 bis 4 Gänge Menue braten/dünsten/kochen dürfen. Ein sehr charmanter Inder (tomorrow we will kill a holy cow - und das an karfreitag!), Onkare, muß für Rainer soger seine Wohnung räumen, damit wir Pennplätze haben - wir verweigern! Rainer läuft zur topform auf und so haben wir den ersten Abend ohne Wodka, dafür aber Jägermeister, Sambuca, Weißbier (Heimat) und Hüttenzauber. By the way - auch mit Savoy Grand klappt das bestens, saunett, fein und jeden Abend mit einer neuen Setlist - Respect - deshalb morgen bauen wir unser Set um und bauen unsere Mädchennummer Roads (Portishead) in das Set ein.... in diesem Sinne......... kurzer Nachtrag - nach kurzem Suchen in Rainers Kühlschrank - doch Wodka!!!!!!!!!!!!

two comments, already:
6 Stunden Autofahren durch die Schweizer Berge – Soundcheck – Stage – hart, aber funktioniert. Notfalls. Und das naechste Mal wieder Autobahn. Bitte.
Schweizer Indian Interships scheinen anders abzulaufen wie in Oesterreich. Man will sie anscheinend richtig fest an sich binden….vielleicht gibts noch eine Erklaerung hierzu. Aber trotzdem: ich glaube das Essen wird lecker!

Tobi (email) (link) - 26 March '05 - 13:20
leider ist mein .. kaputt. erzeihung. Aber endt war antastisch. iel besser als letzen reitag oder wann das war. aber jetzt muss ich heim weil ich die ische ergessen zu ttern hab…

gebt alles und saut nicht soiel!!

kohler (email) - 31 March '05 - 00:54

26.03. Innsbruck - Bierstindl

Kurzfristig noch einen Termin mehr bestätigt bekommen - Innsbruck. Nach fürstlichem Mal bei Rainers Indern und Chai Einführung geht es via Luxemburg nach Österreich. Leider drängt die Zeit, denn sonst hätten wir es uns nicht nehmen lassen das Länderspiel Russland vs. Luxenburg mitzunehmen. Anpfiff ist jedoch um 17:00 Uhr und somit alles leider zu knapp. Der/die das Bierstindl ist nach dem Monstersaal gestern erstmal eine Ernüchterung, denn es ist eine kleine Kleinkunst/Kabarett Bühne! Catering toppt dann alles, kalte Nudeln mit kalter Tomatensoße! It's only Rock'n'Roll, but i like it - nicht immer. Wenigstens ist das Essen dann zu wenig, so daß es nicht viel zum darüber aufregen gibt. Savoy Grand haben mittlerweile verstörte Gesichter, denn unser 3-Mäderl-Club triift nach München und Luzern nun auch in Innsbrick ein. (Welch ein Spaß, denn morgen sind die dynamischen Drei ja auf jeden noch kurz in Traunstein zu sehen:-)) Publikum ist auch nicht in Stadionstärke vertreten, so daß wir den Gig schon ein bischen genervt entgegen sehen - doch dann surprise - ein einfach geiles Publikum. Liebe Menschen aller Altersgruppen und Geschlechter sind konzentriert und bis auf einen Handyvergesser ist das ganze perfekt. Auch im Anschluß fühlen wir uns sehr wohl, doch unser Tourdriverdrummer Tobi will möglichst schnell nach Hause - Traunstein, denn da geht es am nächsten Tag weiter. Tobi gibt auf der Autobahn alles, so daß Fricko und ich gleich noch in der Festung und in der Metro einen gepflegten Absacker hinlegen können - perfekt!

27.03. - Heimspiel Traunstein

Seltsam ist das ja schon - on Tour und dann, mittendrin, wieder zu Hause! Wäsche waschen, die Tochter herzen und mit Kind und Kegel nachmittags in die Festung und im Biergarten dem Abend sehr relaxt entgegen sehen. In der Zwischenzeit hat sich auch das Team Savoy Grand/Fendt/Merchandiser/Busdriver so gut eingespielt, daß das ganze eher einem Wandercircus gleicht, als einem Slowcore Konzert. Stefan, der Festungsmischer und Fendtmischer gibt alles und so gibt das heute einen richtig guten Sound für beide Bands. Savoy Grand machen sogar den Vorschlag uns in unserer Hometown zu supporten, doch das geht dann doch zu weit! Die gute alte Rollenverteilung Support - Hauptact einach so auszuhebeln - nicht mit uns! Tobi ist eh schon seit nachmittag am kollabieren und ein Meat Loafsches Sauerstoffzelt hätte er heute dringend nötig. Grund: Seine Family erscheint fast vollzählig und so ist er höllisch nervös. Konzert klappt gut, wobei Tobi seinen ersten Totalblackout auf der Bühne hat und den Beginn von Russian Vitamine zur Gänze vergisst - ja, die Family! Dennoch gerockt und mit großer Spannung erwartet wie Savoy Grand zu Hause aufgenommen werden. Super kann ich nur sagen! Traunstein kann es ja doch! Big Respect - erster Ritterschlag von Graham, dem Sänger, zum ersten mal erwähnt er die Vorband, also uns, in einer Ansage. Mit vor Stolz geschwellter Brust uns an Udos Wodkavorräte rangemacht, wohlwissend - wir haben 2 Day Offs zur Rekonvaleszenz! Richtig gediegen noch gefeiert, die Burschen von Savoy Grand noch Privat aufgeteilt - ich bekomme Neil und Darren, die bei mir zu Hause leise weiter trinken (schlafende Tochter)! Schlafen...

Nach kurzer Nacht wieder in die Festung - Abbau und Savoy Verabschiedung - 2 Tage Wandercircus ohne uns - Schade!

28.03. / 29.03. Day Off

Ausgeschlafen, Wäsche gewaschen, Badewanne, nur ein achterl Rotwein, Erholung und Family - mehr gibt's da nicht zu sagen...

30.03. - Offenbach - Hafen 2

Und weiter geht's - wir sind wieder on the Road - auf dem Weg nach Offenbach. Ziemlicher Schlauch bis wir dort sind! Andrea (?) die lokale Bookerin empfängt uns sehr freundlich und im Club liegt die wahre Rock'n'Roll Zeittotschlag Formel aus - Quartett. Auto, Pferde, Landmaschinen! So bringt man sie Zeit bis zum Soundcheck doch mal vernünftig durch. Pferdequartett sucks - horsepower one auf jeder Karte! Sehr sehr feiner Club mit schöner Bühne und sehr gutem, weil reduziertem Licht. Im Sommer glaube ich ist das ein guter Platz mit Hafen, Biergarten und aggressiven Gänsen, die den Biergarten bewachen, denn da ist gerade Eiablage - Respekteinflößende Biester! Kieran wäscht nach dem Abendessen ab und säubert den Backstageraum, so daß sich Andrea auf den Deal einläßt, daß Fricko und ich im Gang schlafen dürfen - so sauber wie wir uns aufführen - danke Kieran. Tobi hat - na klar - eine Pension! Gangnacht breche ich nach einer Stunde ab, denn Fricko stellt neuen Schnarchrekord auf! Das natürlich immer in einem extrem hallendem Gang. Bekomme von Savoy Grand Küchenasyl und lege mir alles was ich finde über die Ohren! Landschulheimstimmung trifft auf Ministrantenausflug - wenig Wandercircus!

31.03. - Berlin - Magnet

... schon wieder so ein Schlauch für Tobi zum fahren. Er schlägt sich wacker und so sind wir so gegen 17:00 Uhr in Berlin. Hauptstadt wir sind gespannt und Hochmut kommt vor dem fehlenden Pennplatz - dazu später mehr. Bestes Willkommen ever, riesiges Begrüßungscatering und ein wirklich großer Backstageraum mit allen Finessen. Unser Soundcheck wird täglich kürzer, denn Marc (der Tonmann von Savoy Grand) schraubt täglich ein bischen länger ("tomorrow you'll get 5 minutes! - he, he, he"). Macht aber nix, denn auch wir werden täglich schneller - mit maximal 5 bis 10 Minuten sind wir komplett fertig am Start - zur Freude der Hausmischer. Bischen Verwirrung gibt es um die Startzeit von Fendt, so daß wir um 20:45 Uhr auf die Bühne müssen, unsere Berlin Connections allerdings frühestens um 21:00 Uhr im Magnet Club auftauchen! Mistiges Zeitmanagment, vor allem wenn man bedenkt, daß Savoy Grand noch ein Fernsehinterview geben müssen und somit zwischen unserem letzten Song und ihrem Beginn über eine Stunde Pause ist - this sucks! Konzert ist gut, aber das Publikum einfach nicht so ruhig und aufmerksam, wie wir es in den letzten Tagen erleben durften - Hauptstädter eben - verwöhntes Pack. Chiemgau Connection trifft so bei unseren letzten Songs ein, so daß wir uns halt auf ein gemeinsames Trinken und Feiern beschränken müssen. Unsere Logik: Schlafplätze sind in Berlin eh kein Problem, denn genügend Chiemgauer sind mittlerweile in Berlin gestrandet, genügend Berliner Bands haben Fricko und ich schon in der Festung, Mole und Juz veranstaltet und Berlin schläft ja nicht - denkste! Tobi von darlo ist krank und muß absagen, Sarah hat Mamabesuch und so geht es in einer Tour weiter. Tobi macht sich zeitig auf dem Weg in sein sicheres und Schnarchfreies Bettchen - Fricko und ich beschließen mit Sarah (Exilchiemgauerin und Fernbeziehungsdrama) noch in einen (wo auch immer gelegenen) Club zu gehen um dort Bernhard Draz (Mein Blau Künstler und Kurator) auf Wodka und Bier zu besuchen. Alle geben alles, die Wege trennen sich, ich beabsichtige die Nacht in einem Dönerladen zu verbringen und dennoch finden sich Fricko und ich auf vielen Umwegen zu nachtschlafener Zeit im Magnet Club seperat wieder ein. Zu spät noch einen Pennplatz zu ergattern bleiben wir einfach mal dort. Im Magnet tobt gerade der Britpopbär und irgendwann liegen wir beide in einer Ecke im Club, schlafend und werden so gegen 06.30 Uhr von den Clubbetreibern unsaft aus unseren Träumen und dem Club entfernt. Also um die Ecke in den Hinterhof, zwei verlockende Siffsitzmöbel und den Rest der Nacht (?) noch im Schlafsck ausgepennt bis die Müllabfuhr kommt und wir beschließen Kaffee zu trinken. Rock'n'Roll also diesmal und Tobi ist sehr erstaunt, als er uns anruft um die Weiterfahrt zu planen, daß wir schon wach und direkt beim Auto sind. So kann es gehen. Notiz: Nächstesmal Schlafplätze sicher ausmachen...

01.04. - Dresden - Scheune
Kurzstrecke, wie ungewohnt, aber nach der kurzen Berlin Nacht wohl das Beste, was uns passieren konnte. Kurzes herumgurken bis wir die Scheune gefunden haben und viel zu früh da. 13:00 Uhr und wir sind am Club. Macht aber nix, denn heute haben wir im Club Pennplätze und werden so erst mal beim Booker Paul vorstellig! Entscheidend für die Sympathie von Menschen zueinander sollen ja angeblich die ersten 5 Sekunden sein, dann ist alles klar. Paul, du oder wir - einer hast's verspackt! Endlich mal wieder das Gefühl ein ungeliebter Support zu sein. Zimmer will er auch keine haben, mit ihm wäre das nicht abgesprochen und für heute Abend ist eh alles voll. Danke Herr Lehmann. Ich glaube ja, daß sich Paul jeden Tag in der früh erst den Klasse Trio Song "Los Paul" anhört um dann so richtig seine schlechte Laune zu verbreiten. Kennt den Song noch irgendjemand? Kurzes Zitat aus dem Kopf heraus: "Los Paul, du mußt ihm voll in die Eier haun, das ist die Art von Gewalt, die wir sehen wollen..." und so weiter. Sind kurz davor gleich nach Duisburg zu fahren, als der Praktikant, dessen Namen ich leider vergessen habe (sorry), uns plötzlich doch den Schlüssel für ein Zimmer gibt. Zwar nur zwei Betten, aber nach der letzten Nacht würde ich sogar auf Nagelbetten schlafen! Stimmung wird wieder besser, kurz geduscht und zum ersten Mal auf Tour Kulturprogramm. Dresden zu Fuß - mann mann mann ihr DresdenerInnen, was habt Ihr nur für ein schöne Stadt. Großartig - Tobi verweigert leider Schifferlfahren auf der Elbe, also zu Fuß weiter. Fricko spendiert mir einen Toilettenaufenthalt im Kulturpalast - das nenn ich Sightseeing. (wenn mich mal jemand darauf anspricht erzähle ich Euch gerne wo meine Sightseeing Toilettengeschichten - am liebsten in Geschichtsträchtigen Bauten oder auf Fernsehtürmen) Gemütlich bei Sonnenschein langsam wieder Richtung Scheune. Soundcheck ist gut, Paul überschlägt sich vor Höflichkeit bei den Jungs von Savoy Grand, für uns heißt es frostig "bis 21:00 Uhr Soundcheck beenden, sonst holt uns Paul von der Bühne runter". Leise singen wir die schöne Schiedsrichter Hymne "Paul wir wissen wo dein Auto steht - fahr Bus und Bahn, fahr Bus und Bahn"! Statt der üblichen 35 - 40 Minuten Support will uns Paul nur 25 Minuten spielen lassen - uns egal, wir fangen einfach 10 Minuten früher an und hören 5 Minuten später auf - keine Diskussionen mehr - wir beschließen Paul ist Luft. Konzert beginnt, nur 5 Leute im Raum, das kann was werden! Dennoch, nach dem ersten Song ist der Saal gut gefüllt, wieder einmal konzentriertes, ruhiges Publikum (Beispiel nehmen - Berlin!). Auftritt macht richtig Spaß und wir sind mittlerweile ein verdammt gut eingespieltes Team! Schön wieder, daß die ganze Savoy Grand Crew unser Konzert besucht - umgedreht sehen wir die Band aber auch jeden Abend sehr gern wieder an. Savoy Grand legen nach uns ein feines Set hin und die Textzeile "spare me the trouble of calling your name" werde ich mal wieder die ganze Nacht nicht los werden. Diverse Bierchen später gehen wir mit Paul (! jetzt erst recht) noch in eine Bar und erläutern ihm unsereren Stress mit Ihm immer wieder (höhöhöhö!). Paul gibt irgendwann auf, zahlt unsere Zeche und ward nicht mehr gesehen! Alles alles in allem ein sehr lustiger Abend und morgen soll schon das letzte Konzert sein? Schade - ab ins Bettchen, Tobi geht mit den Savoy Grand Burschen in's Hotel und so gibt das eine recht ruhige Nacht!

02.04. - Duisburg - Hundertmeister - Tourabschluß
Wieder einmal die Republik durchquert! Heute von Ost nach West! (Insgesamt sitzen wir 5100 Kilometer auf dieser Tour im Auto!) Wir finden Duisburg und den Hundertmeister. Was ein wellcome! Kaum aus dem Auto ausgestiegen werden wir herzlich empfangen, in's Backstage eingewiesen und der Kaffee läuft auch schon! Das Hundertmeister ist phantastisch - sehr große Bühne mit Theatercharakter, Saal mit Balkon - verspricht ein guter Abend zu werden. Als Tourabschluß mischt uns heute Abend der Techniker von Savoy Grand Marc, der uns schon beim Soundcheck mit einem Soundbrett auf der Bühne überfährt, das auch Motörhead oder Manowar gut zu Gesicht stehen würde. Meine Fresse ist das laut auf der Bühne - endlich mal wieder mittendrin in der Musik. Den Bass bekomme ich mit aller Gewalt in den Rücken, Frickos Gitarre sägt mich von der Seite um und zum ersten Mal auf Tour brauche ich Tobi auf dem Monitor, sonst ist er nicht zu hören - ein Traum! Kuriosum am Rande: Mark beginnt seine Soundchecks immer mit dem "er-hören" des Raumes, das heißt er legt dubioses Punk oder prä-Punk Zeugs in den CD Player und geht wie ein eingesperrter Löwe im Raum auf und ab! Heute ist es "Part Time Punks" von den TV Personalities! Nun kommt's, der Haustechniker hat auf dem 1993 Sampler "brücke kaufen" ("1993 version of the legendary Rough Trade compilation") bei der Band Bates Motel gespielt und auf ebendiesem Sampler "Part Time Punks" mit seiner damaligen Band schaurig-schön-schräg gecovert. Auch hat er die CD bei der Hand und Mark ist aus dem Häuschen. Spitzenerlebnis Marks Gelache und seine Freude! Damit nicht genug, im Backstage lernen wir Zappo kennen, der sich bestens um uns kümmert und nach einiger Zeit kommen wir darauf eine Menge gemeinsamer Bekannter im Chiemgau zu haben - Chiemgau-Connection in Duisburg! Um uns noch völlig aus der Fassung zu bringen bekommen wir für den Tourabschluß noch eine Flasche - was wohl? - Wodka vom Club gestellt und so kann es nur großartig werden. Simon, die super-erste-Nacht-auf-Tour Erfahrung ist auch wieder am Start und macht fleissig Photos. Showtime im Anzug - Mark gibt alles - und wir fühlen uns so richtig wohl. Die Songs in der Lautstäke machen doppelt Spaß! Krönung des Abends und zweiter Ritterschlag für uns ist unser letzter Song "several loves", den heute Abend Kiran am Glockenspiel und Neil mit seiner Trompete begleiten - bewegender großer Moment für uns! Schlußapplaus und dann ist alles vorbei - wow ist die Zeit schnell vergangen. Graham begrüßt uns im Backstage mit den Worten "now you are ordinary people" und lacht. Im Backstage hören wir die Glocken der Kirche neben dem Hundertmeister läuten und wissen, dass der Papst tot ist. Auch ein eigenartiger Moment, zu wissen daß jetzt, in diesem Moment, auf der ganzen Welt die Glocken der Kirchen läuten. Passt zu unserer melancholischen Stimmung. Wir sehen uns noch ein letztes Mal ein großartiges Savoy Grand Konzert an bekommen den dritten Ritterschlag von Graham, der sich auf der Bühne unglaublich fein für den Support von Fendt bedankt. Wir sind geehrt und richtig stolz. Der Wandercircus feiert anschließend den Tourabschluß mit Wodka, Schlachtgesängen ("part time punks") und dem großen CD Tausch mit Savoy Grand.
Kein leichter Abschied für alle, denn der Wandercircus ist die letzten zwei Wochen sehr herzlich zusammengewachsen. Große Verabschiedung und das war's, wir sind raus... Ab ins Rockhotel (das Ding heißt wirklich so), kurz schlafen und dann die lange Heimreise... back to normal life!

Only one comment:
Ein wirklich grossartiger, wrdiger Abschlu… kann man nicht anders sagen!
Falls einer ein paar Fotos dazu sehen will:
"http://www.flickr.com/photos/indeed/":http://www.flickr.com/photos/indeed/
Danke Fendt.

 

Rezension aus der Presse zum Tourabschluss (http://www.intro.de/musik/news/1112713184)
02.04.05, Hundertmeister, Duisburg Change Is Still An Engine, Savoy Grand & Fendt live (intro.de)

 

Kommentar zum Innsbruck Konzert
walk you home (http://creekpeople.twoday.net/stories/596597/)
Ein kurzer Kommentar zum Innsbruck-Konzert, gefunden in einem Weblog.